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Verwendet Lush Palmöl?

Wir haben uns verpflichtet, sämtliche Spuren von Palmöl aus unserer Lieferkette zu verbannen. Das gelingt uns Schritt für Schritt. Doch der Weg ist lang…

Denn es ist derzeit nahezu unmöglich, komplett auf Palmöl zu verzichten. Es ist das weltweit am meisten verwendete Pflanzenöl. Und es versteckt sich überall: in Biokraftstoffen, Schokolade, Kuchen, Chips und Kosmetik. Die globale Produktion von Palmöl hat sich zwischen 2000 und 2012 verdoppelt. Die hohe Nachfrage führte zu einer zunehmenden Industrialisierung des Anbaus. Immer größere Plantagen verdrängen Regenwälder und zerstören so natürliche Ökosysteme.

Im Jahr 2008 begannen wir damit, Palmöl von unserer Lieferkette Schritt für Schritt zu entfernen. Mit einer Kampagne, die die Umweltschäden beim Anbau von Palmöl und durch die Plantagen aufzeigt, unterstützten wir unsere Entscheidung. Wir ermutigten unsere Kund_innen dazu, Palmöl von ihren Händen zu waschen. Denn jede kleine Veränderung, die dabei hilft, die Produktion von Palmöl zu verringern, ist wichtig für den Fortbestand von Regenwäldern. Tropische Wälder produzieren 20% des gesamten Sauerstoffs auf der Erde. Außerdem absorbieren sie große Mengen Kohlenstoffdioxid. Es ist überlebenswichtig, dass sie geschützt werden, auch im Kampf gegen Klimawandel und globale Erderwärmung.

Wir sind uns bewusst, dass nicht alle Anbauformen schlecht sind. Es gibt einige Beispiele dafür, wie man Ölpalmen sinnvoll in ein Agrarsystem integrieren kann. Nichtsdestotrotz hat die Kultivierung von Ölpalmen einen gigantischen Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt. Palmöl hängt untrennbar mit Abholzung, der Verletzung von Menschenrechten, Kinderarbeit, Umweltverschmutzung und Korruption zusammen.

Mark Rumbell, ethischer Einkäufer von Lush, erklärt: „Palmöl ist nicht das Problem. Es sind der exzessive Anbau und Vertrieb. Unser Fokus liegt darauf, die Verwendung von Palmöl zu reduzieren. Das ultimative Ziel ist jedoch, es komplett zu verbannen. Wir sind auf einem guten Weg.“

Die Wahrheit über Palmöl

Palmen werden seit mehr als 5.000 Jahren als Nahrungslieferanten angebaut. Die aus ihnen gewonnenen Produkte zählen zu den am frühesten gehandelten Waren. Doch erst zu Zeiten der Industriellen Revolution wurde Palmöl zu einem gefragten Produkt, denn man nutzte es als Schmiermittel für Maschinen. Heutzutage findet es nahezu überall Verwendung. Ob in der Nahrungsmittelindustrie als Ersatz für Butter oder zum Kochen, oder in der Kosmetik als Emulgator oder Tensid.

Es gibt zwei Arten der Ölpalme – Elaeis Guineensis und Elaeis Oleifer. Beide Baumarten produzieren zwei Ölsorten: Palmöl, welches aus der Frucht gewonnen wird und Palmkernöl, welches man aus den Samen herstellt. Im Jahr 2017 stammten 87% des weltweit produzierten Palmöls aus Malaysia und Indonesien. Dies geht auf Kosten der Umwelt: riesige Gebiete von Regenwäldern weichen Plantagen. So werden natürliche Lebensräume für Tiere wie Orang-Utans, Tiger und Elefanten zerstört.

Außerdem werden indigene Bevölkerungsgruppen ihres Landes beraubt. Dieses Land wird für neue Plantagen genutzt. Das resultiert in Menschenrechtsverletzungen, Konflikten, Bestechung, Erpressung und Korruption. Die Arbeit auf den Plantagen ist gefährlich, schlecht bezahlt und häufig befristet – außerdem kommt es immer wieder zu Kinderarbeit.

Die Ölpalme ist eine effiziente Pflanze – was ebenfalls Teil des Problems ist. Mark: „Ein Hektar einer Ölpalmen-Plantage produziert so viel Öl wie drei Hektar Raps, vier Hektar Sonnenblumen, 4,7 Hektar Soja oder sieben Hektar Kokosnüsse. Andere Pflanzen sind also teurer und haben weniger Erträge. Das nehmen die Produzenten nicht in Kauf. Ein Wechsel zu anderen Pflanzenarten würde also deutlich mehr Fläche beanspruchen.“

Eine nachhaltige Alternative?

Wir sind nicht überzeugt, dass Palmöl jemals vollkommen nachhaltig sein kann. Der Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO – „Runder Tisch zum Thema nachhaltiges Palmöl“) hat jedoch einen Katalog mit Richtlinien erstellt, den Unternehmen befolgen müssen, die zertifiziertes nachhaltiges Palmöl (CSPO – „Certified Sustainable Palm Oil“) prouzieren wollen. Diese Richtlinien können die negativen Einflüsse vom Ölpalmen-Anbau auf Umwelt und Menschen verringern. Laut dem WWF sind britische Händler*innen, Produzenten und die dortige Nahrungsmittelindustrie weltweit führend beim Bezug von nachhaltigem Palmöl. Diese Entwicklung ist positiv, doch nur 20% des weltweit produzierten Palmöls sind zertifiziert. Kleinere Unternehmen haben oftmals große Probleme damit, die Richtlinien für Zertifikate zu erfüllen. Zertifiziertes Palmöl ist teurer und daher weltweit nicht besonders gefragt.

Simon Constantine ist leitender Einkäufer bei Lush und hat die dramatischen Entwicklungen auf Sumatra mit eigenen Augen gesehen. Er sagt: „Werden Ölpalmen in ihrer natürlichen Umgebung, im passenden Ökosystem, in ausgewogenem Verhältnis zur umgebenden Natur und im Einklang mit den Bedürfnissen von Mensch und Tier angebaut, sind sie eine großartige Pflanze. Aber ich habe bislang noch kein Beispiel dafür gesehen.“ Da es uns also nicht gelungen ist, Lieferanten zu finden, die diese Auflagen erfüllen, versuchen wir nun, Palmöl Schritt für Schritt aus unserer Produktion zu verbannen.

Mark gibt zu: „Auf Palmöl zu verzichten ist äußerst kompliziert. Die Zulieferer müssen nicht nur bestätigen, dass ihre Produkte zu 100% frei von Palmöl sind und bleiben, sondern auch im Einklang mit unseren ethischen Richtlinien handeln und unserer Anforderung, auf Tierversuche zu verzichten, entsprechen. Alternativen zu Palmöl sind häufig neu auf dem Markt und werden an Tieren getestet. Somit fallen sie für Lush aus dem Rahmen. Palmölfreie Varianten bereits eingesetzter Inhaltsstoffe sind noch nicht erhältlich. Wenn doch, muss eine komplette Reformulierung unserer Produkte erfolgen, man kann den Inhaltsstoff nicht einfach Eins zu Eins austauschen. Wir müssen dauerhaft und intensiv recherchieren und testen, um auf Palmöl verzichten zu können.“

Bis vor kurzem konnten wir nicht behaupten, dass unsere Seifen zu 100% frei von Palmöl sind. Seit 2006 enthält unsere Seifenbasis zwar kein Palmöl mehr, aber wir mussten davon ausgehen, dass die von uns verwendeten Sodium Lauryl Sulfate (bilden Schaum) und Sodium Stearate (festigen die Seife) aus Palmöl bestehen. Doch inzwischen produzieren wir unsere hauseigene Seifenbasis aus fair gehandelter Bio-Kakaobutter, Extra Vergine Kokosöl und Bio-Ricinusöl, gemischt mit Sodium Hydroxiden, um den sogenannten Prozess der Verseifung in Gang zu setzen. Unserer Seifenbasis fügen wir Aufgüsse, Säfte und Öle zu, die positive Effekte auf der Haut haben und duften.

Dank dieser neuen Formel benötigen wir in den Seifen, die wir mit unserer hauseigenen Basis herstellen, keinerlei SLS oder Sodium Stearate mehr. Da wir die Basis komplett selbst herstellen, können wir garantieren, dass unsere Seifen, die diese Basis enthalten, frei von Palmöl und Palmöl-Derivaten sind. Wir hoffen, bald alle unsere Seifen mit dieser Basis produzieren zu können. Wir tüfteln gerade außerdem an der Herstellung palmölfreier Sodium Stearate, die nicht die Qualität der Produkte beeinträchtigen. Gemeinsam mit dem Lieferanten der Sodium Stearate haben wir ein Material entwickelt, welches aus überschüssigem Olivenöl produziert wird. Es funktioniert zwar, aber noch nicht so gut, wie wir es uns erhoffen.

Mark: „Palmöl zu entfernen ist ein langwieriger Prozess, denn wichtige Zutaten wie SLS werden in Massen produziert. Wir arbeiten jedoch daran, all unsere Materialien, die Palmöl enthalten, durch andere zu ersetzen.“

Welche Zutaten enthalten noch immer Palmöl?

Auch wenn wir kein Palmöl mehr direkt in unseren Produkten verwenden, enthalten einige unserer sicheren synthetischen Inhaltsstoffe Abkömmlinge von Palmöl, weil wir bislang einfach keine passenden Alternativen finden konnten. Um dir volle Transparenz zu gewährleisten, findest du sie hier auf einen Blick:

Material (Enthält Abkömmlinge von)

Lauryl Betaine (Palmkernöl, Palmöl und Kokos)

Sodium Cocoamphoacetate (Palmkernöl, Palmöl und Kokos)

Cetearyl Alcohol (Palmkernöl)

Cetearyl Alcohol & SLS (Palmöl)

SodLauroylSarcosinateNP (Kokos, Palmöl, Palmkernöl)

Lauroyl Sarcosine (Kokos, Palmkernöl)

Glycol Cetearate (Palmöl)

GMS SE40 - Glycerol monostearate (Palmöl)

SSD - Disodium laureth sulfosuccinate (Palmöl)

Glyceryl Stearat-PEG100 (basiert auf Palmkernöl)

Ammonium Laureth Sulfate (Palmkernöl)

Sodium Laureth Sulfate (Palmkernöl)

Sodium Lauryl Sulfate (Palmkernöl)

Sodium Stearate (Palmöl)

Stearic Acid (Palmöl)

Laureth-4 (Palmöl)

Wir arbeiten weiterhin daran, sämtliche Spuren von Palmöl aus unseren Produkten zu entfernen. Bis zum letzten Tropfen.

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