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FAQ: Unser Ansatz bei Mica

Ab dem 01.01.2018 verzichtet Lush komplett auf natürliches Mica und setzt auf die synthetische Variante. Erfahre hier die Hintergründe der Entscheidung.

Was ist Mica?

Mica wird jenes Mineral genannt, das Produkten Schimmer oder Glitzer verleiht. Welche Farbe dieser Schimmer hat und wie er auf dem jeweiligen Produkt wirkt, kommt darauf an, wie grob oder fein das Mineral ist.

Ein Glitzer-Effekt entsteht, indem man Mica mit einem Oxid überzieht. Hierfür wird meistens Titanoxid verwendet. So können auch verschiedene Farben kreiert werden. Der Farbton ist davon abhängig, mit wie vielen Schichten das Mica überzogen wird.

Lush Mitgründerin und Make-up Entwicklerin Rowena Bird erklärt: „Wenn Licht auf ein Prisma trifft, entsteht ein Regenbogen. Genauso funktioniert das auch mit Titanoxid; stößt Licht darauf, prallt es ab und ein Regenbogen erscheint. Welchen Farbton du erlangst kommt darauf an, mit wie vielen Schichten das Mica überzogen wird. Bis zu sieben verschiedene Farben können kreiert werden; wie dunkel die jeweilige Farbe wird, hängt auch von den Schichten ab.“

Wie intensiv der Schimmer glitzert, kommt auf die Größe des Micas an. Um einen glänzenderen Effekt zu bekommen, müssen die Mica-Teilchen größer sein. Doch größere Partikel können unter Umständen auch zu Hautirritationen führen. Deswegen wird die Größe der Mica-Teilchen für bestimmte Produkte, wie zum Beispiel Lidschatten, reguliert, um eine sichere Anwendung garantieren zu können.

Rowena fügt hinzu: „Die Größe des Pigments entscheidet darüber, wie glänzend etwas ist. Ein weicher Lidschatten braucht kleinere Teilchen, um ihn glatt aussehen zu lassen. Kleinere Partikel erzeugen Glanz, während größere Partikel ein starken Glitzer Effekt erzeugen.“

Was ist natürliches Mica?

Natürliches Mica ist ein natürlich vorkommendes Mineral. Es gibt viele verschiedene Arten von Mica, die auf der ganzen Welt vorgefunden werden können. Über die Jahre hat sich die Kosmetikindustrie vor allem auf das indische Mica fokussiert, da dieses qualitativ sehr hochwertig ist. Es wird in unzähligen Dingen, wie zum Beispiel Autolack, Tinte, essbarem Glitzer bis hin zu Kosmetika verwendet. Da der Abbau von Mica oftmals mit Kinderarbeit einhergeht, hat sich Lush dazu entschlossen, ab 1. Januar 2018 natürliches Mica aus allen Produkten zu entfernen.

Was ist synthetisches Mica?

Synthetic Fluorophlogopite – besser bekannt unter dem Namen synthetisches Mica – imitiert den Effekt von natürlichem Mica, wird aber im Labor hergestellt. Genauso wie natürliches Mica sorgt die synthetische Alternative dafür, etwa deinem Make-up Schimmer zu verleihen.

Obwohl synthetisches Mica künstlich hergestellt wird, ist es eine umweltschonende Alternative zu Glitzer, der aus Plastik gemacht wird. Lush Creative Buyer Gabbi Loedolff sagt: „Auch wenn es synthetisch erzeugt wird, wird es dennoch aus natürlichen Mineralien hergestellt. Somit musst du dir keine Sorgen über Mikroplastik machen, das am Ende in den Ozeanen und Wasserleitungen landet.“

Als Unternehmen ist es uns ein Anliegen, die umweltfreundlichsten Materialien für unsere Produkte zu finden und zu verwenden. Deshalb ist der ganze Glitzer, den du in deinen liebsten Produkten vorfindest, besser für den Planeten, als PET basierender Glitzer.

Da synthetisches Mica im Labor hergestellt wird, hat es einen höheren Reinheitsgrad, wodurch klarere Farben und stärker reflektierende Produkte damit hergestellt werden können, als mit natürlichem Mica. Rowena erklärt: „Die Vorteile von synthetischem Mica nutzen wir etwa für sehr glitzernden Lidschatten. Natürliches Mica ist uneben und kantig, synthetisches hingegen gleichmäßig und glatt. Man kann also deutlich größere Partikel davon verwenden und so einen stärkeren Glitzer-Effekt erzeugen. Gleichgroße Partikel von natürlichem Mica würden für ein unangenehmes Gefühl rund um die Augen sorgen.“

Wo liegen die Probleme bei natürlichem Mica?

Natürliches Mica an sich bereitet keinerlei Probleme. Jedoch gibt es zahlreiche ethische Bedenken rund um den Abbau des Minerals.

Erstmals verwendeten wir im Jahr 2012 Materialien, die natürliches Mica enthielten. Unsere Zulieferer wählten wir aufgrund ihrer Garantie, dass sie auf Kinderarbeit verzichten würden und ließen diese Garantien auch überprüfen. Unser Lieferant arbeitete mit einer regionalen NGO namens BBA (Organisation „Rette die Kindheit“).

Unglücklicherweise wurde der Lieferant aber von einem anderen Unternehmen aufgekauft. Gabbi sagt: „Von da an wurde uns mitgeteilt, dass dieses Unternehmen nicht mehr für eine Garantie und Überprüfung durch Dritte sorgen könnte. Die neuen Zulieferer sicherten uns zwar zu, weiterhin auf Kinderarbeit zu verzichten, aber es gab keine unabhängige Garantie mehr dafür, was uns Kopfschmerzen bereitete. Daher entschieden wir uns dazu, komplett von natürlichem Mica zu synthetischem zu wechseln.“

Ab 2014 begann Lush mit der Umstellung auf synthetisches Mica oder Synthetic Fluorphlogopite.

Warum hat Lush sich entschieden, zu synthetischem Mica zu wechseln?

Als wir nicht länger die volle Transparenz unserer Lieferkette hatten, entschieden wir uns umgehend, zu synthetischem Mica zu wechseln. Ab dem 1. Januar 2018 verzichten wir in unserer Produktion vollständig auf natürliches Mica. Die alten Produkte mit natürlichem Mica verkaufen wir aber noch ab, um unnötigen Müll zu vermeiden. Sobald diese ausverkauft sind, ist Lush komplett frei von natürlichem Mica.

Gabbi erklärt: „Der Grund für diese Entscheidung lag bei uns einzig bei den Abbaumethoden. Es war offensichtlich, dass wir nicht die erwünschte Transparenz gewährleisten konnten, also entschieden wir uns für synthetisches Mica als bessere und ethisch vertretbare Option.“

Wieso hat es so lange gedauert, bis Lush zu dieser Entscheidung kam?

Natürliches Mica komplett aus unserer Produktion zu verbannen, war nicht so einfach, wie gedacht. Denn es kann auch Bestandteil anderer Zutaten sein. Also mussten wir unsere Kontrollen verstärken. Gleichzeitig wollten wir auch darauf verzichten, bereits gekaufte Inhaltsstoffe mit natürlichem Mica einfach wegzuwerfen.

Gabbi dazu: „Die Veränderungen bei unserem Zulieferer haben uns schockiert und bewusst gemacht, wie wichtig regelmäßige, genaueste Kontrollen sind. Es war also nicht nur unser ethischer Standard, auf natürliches Mica zu verzichten. Es bedeutete auch, dass unsere Zulieferer absolut unserer Meinung sind und uns gewährleisten, uns nicht in irgendeiner Form mit natürlichem Mica zu beliefern.“

Die Entscheidung zum Verzicht war also kompliziert und brachte Lush in ein moralisches Dilemma. Rowena erklärt: „Wir verwenden nur eine geringe Menge der Pigmente in unserem Make-up. Die Pigmente kann man jedoch nur kiloweise kaufen, wodurch viel übrig bleibt. Wir entschieden uns daher dazu, das natürliche Mica, was wir schon gekauft hatten, aufzubrauchen. Dennoch haben wir uns die klare Deadline vom 1. Januar 2018 gesetzt. All das natürliche Mica, das wir dann noch in unseren Manufakturen haben, wird gespendet, etwa an Künstler. Wir mussten das Material, die Zulieferer und die Personen, die es abgebaut haben, schließlich auch respektieren.“

Gabbi fügt hinzu: „Glücklicherweise sind wir nun soweit, eine Deadline – eben die des 1. Januar 2018 – zu setzen.

Stößt man auf Probleme, braucht es einige Zeit, diese tiefer zu erforschen und Lösungen bzw. Alternativen zu finden. Wir bei Lush bevorzugen es, unsere Zulieferer persönlich zu besuchen und mit ihnen gemeinsam eine Lösung all der auftretenden Probleme zu finden. In diesem Fall war es leider so, dass das Problem gigantisch war. Weil wir darüber hinaus nur ein kleiner Einkäufer in einem riesigen Markt waren und die Minen nicht ohne bewaffnete Bewachung besuchen durften, fühlten wir uns nicht in der Lage, etwas am eigentlichen Problem zu verändern. Also entschieden wir uns dazu, auf den Kauf von natürlichem Mica vollends zu verzichten und in Zukunft nur synthetische Alternativen zu verwenden.“

Wieso wurde Lush nicht einfach Teil der Responsible Mica Initiative?

Als kleiner Einkäufer gehen wir lieber unseren eigenen Weg…

Die Responsible Mica Initiative ist eine Vereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, innerhalb der nächsten fünf Jahre eine zu 100% vertrauenswürdige und verantwortungsvolle Lieferkette von natürlichem Mica zu etablieren. Es handelt sich bei der Initiative um eine Ansammlung verschiedenster Unternehmen, die vornehmlich in der Kosmetikbranche tätig sind. Sie wollen Veränderungen und neue Gesetze rund um den Abbau und die Weiterverarbeitung von natürlichem Mica auf den Weg bringen. Wir unterstützen dieses Vorhaben zwar generell, aber entschieden uns trotzdem für eine Alternative.

Gabbi erklärt diesen Schritt: „Als wir um eine Veränderung bemüht waren, kümmerten sich andere Unternehmen noch nicht wirklich um das Problem. Wenn man in Betracht zieht, dass die Kosmetikindustrie etwa 10% des weltweit abgebauten natürlichen Mica verwendet, sind wir von Lush nur ein äußerst geringer Teil des Ganzen, der dementsprechend nur wenig auswirken kann. Wir fühlten uns nicht in der Lage, Veränderungen bewirken zu können, also entschieden wir uns für die synthetische Alternative.“

Woher weiß ich, ob meine Kosmetika natürliches oder synthetisches Mica beinhalten?

Um herauszufinden, ob dein Produkt synthetisches oder natürliches Mica verwendet, wirf einen Blick auf die Inhaltsstoffe und suche nach folgenden Zutaten:

Natürliches Mica wird dort auf der QI-Zutatenliste bezeichnet als ‚Mica‘, ‚Potassium Aluminium Silicate‘ oder auch ‚CI 77019‘. Synthetisches Mica wird dort ‚Synthetisches Mica‘, ‚Synthetic Mica‘, oder auch – wie bei Lush üblich – ‚Synthethic Fluorphlogopite‘ genannt.

Aber sind natürliche Zutaten nicht immer besser, als künstliche?

Nein, das ist leider nicht immer der Fall…

Ein Großteil unserer Produkte arbeitet Hand in Hand mit Mutter Natur und ihren Kräften. Wenn es jedoch darum geht, Materialien zu finden, die ethisch und nachhaltig sind, ist die natürliche Alternative nicht immer die beste Wahl. Nimm Moschus als Beispiel – für viele Jahre war es üblich, Moschus aus tierischen Quellen zu nutzen. Als vegetarisches Unternehmen entschieden wir uns logischerweise aber dafür, synthetischen Moschus zu verwenden, bei dessen Herstellung keine Tiere zu Schaden kommen oder umgebracht werden müssen.  

Gabbi nennt weitere Gründe, die für die Wahl von synthetischem Mica sprechen: „Synthetisches Mica hat viel stärkere Farben und weil es im Labor hergestellt wird, ist es auch reiner. Es ist also nicht mit Schwermetallen belastet – dies kann bei natürlichem Mica häufig der Fall sein.“

Im Jahr 2018 erwartet dich also ein frischer Start bei Lush, der frei von natürlichem Mica ist. Die ethische Einkäuferin für Lush im Bereich der Farben und Pigmente, Jodi Francis, bestätigt: „Die Verpflichtung, komplett zu synthetischem Mica zu wechseln, bedeutet, dass wir am dem 1. Januar 2018 nicht länger natürliches Mica in ab diesem Datum produzierter Kosmetik verwenden. Dennoch ist davon auszugehen, dass in unseren Regalen noch einige Produkte mit natürlichem Mica zu finden sein werden, die allesamt vor dem Verwendungsstopp produziert wurden.“

Der Bezug von ethisch vertretbaren, fair gehandelten und umweltfreundlichen Inhaltsstoffen ist ein sich stetig wandelnder Prozess. Das Buying Team von Lush arbeitet kontinuierlich und hart daran, den An- und Abbau der Materialien, die wir verwenden, dahingehend zu verbessern.

Wenn du weitere Fragen oder Anregungen rund um synthetisches und natürliches Mica hast, kannst du direkt unseren Kund*innenservice unter der Nummer +43 1 581 22 52 erreichen. Mehr zu unserem umweltfreundlichen Glitzer und Schimmer erfährst du hier. Oder du lauschst dem englischsprachigen Trade Roots Podcast auf unserem Lush Player, in dem Simon Constantine und Gabbi Loedolff über Mica sprechen. 

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